Elisabeth Kufferath Solorezital „Versprechen“

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Datum:

10.09.2023

Uhrzeit:

17:00 - 18:15

Ort:

Kirche im Stephansstift

Kategorie

Eintritt

Eintritt frei

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Die drei Solowerke aus drei Epochen sind durch die Verwendung von Bach- Chorälen verbunden. Die KomponistInnen drücken in diesen Werken Gedanken über das menschliche Leben und Spiritualität aus. Zimmermann beschreibt es sehr schön: “In der Solosonate werden musikalische Gedanken zum Ausdruck gebracht, die über die Grundtatsachen des menschlichen Lebens nachsinnen. Geburt und Tod, Werden und Vergehen, und über die Liebe, und über all das, was ein Menschenherz bewegt.”

Bach’s Sechs Sonaten und Partiten für Violine sind in der Reaktion auf den plötzlichen Tod seiner Frau Barbara im Jahr 1720 entstanden. Bach sucht Trost in der Musik, so entstehen seine “sei solo”, grob übersetzt “sechs Solo für Geige”- oder es heißt tatsächlich “sei solo”= “du bist allein”.

“Versprechen” der amerikanisch-kanadischen Komponistin Kati Agócs stellt einen musikalischen Weg dar, der spirituelle Sehnsucht, Bitten und Erlösung nachzeichnet, “wobei die Choralmelodie immer präsent ist, wenn auch zuerst “gebrochen”- wie durch ein (auditives) Prisma gehört. So führt die Reise von der einleitenden Fragephrase zu einer abschließenden Präsentation der
Choralmelodie, die zunächst aus der Ferne zu hören ist, dann aber immer selbstbewusster und leidenschaftlicher.” (Agócs) Bach Choräle: “Ist Gott mein Schild und Helfersmann” (Agócs), “Gelobet seist Du Jesu Christ”
(Zimmermann), “Lob sey Gott dem Heilgen Geist” (Bach)

Kati Agócs (*1975 ) „Versprechen“ (2004) für Violine solo
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) Sonate für Viola solo
„…an den Gesang eines Engels“ (1955)
J.S. Bach (1685-1750) Sonate Nr. 3 für Violine solo in C-Dur, BWV 1005

Elisabeth Kufferath, Violine und Viola

Elisabeth Kufferath brilliert, weil sie eins ist mit ihrem Instrument. Sie füllt die sphärischen Harmonien ebenso wie die dissonanten Klänge mit Verve und verbindet die kompositorische Struktur mit ihrer virtuosen Ausdruckskraft.
Hannoversche Allgemeine Zeitung

Neue Musik spielt eine große Rolle für Elisabeth Kufferath. So spielte sie die Uraufführung der Violaversion von Peter Eötvös’ „Adventures of the Dominant Seventh Chord“ und die deutsche Erstaufführung von „A Call“. Sie hob das ihr
gewidmete Werk „Himmelfahrt“ für Viola sola von Jan Müller-Wieland beim Feldkirch Festival aus der Taufe und spielte die deutsche Erstaufführung von Elliott Carters Figment IV für Viola in Freiburg. Thorsten Encke widmete ihr sein Violinsolostück ‘Outline’ und Johannes X. Schachtner schrieb für sie ‘Patheia’ für Viola solo. Geoffrey Gordon schrieb für sie das Violinsolo „Exposure“. Zur Zeit komponiert Moritz Eggert das Violinbratschenkonzert „Promethea“ für Elisabeth Kufferath. Aus der inspirierenden Begegnung mit György Kurtág entstand die revidierte Fassung von „Für Eberhard Feltz
80“, die sie in Hitzacker uraufführte. Außerdem arbeitete sie mit Kati Agócs, Jeffrey Mumford, Zeynep Gedizlioglu, Helen Grime, Libby Larsen, Jörg Widmann, Georges Lentz und Manfred Trojahn.
Heinz Holliger zählt Elisabeth Kufferath „…zweifelsohne zu den wichtigsten und interessantesten Persönlichkeiten ihrer Streichergeneration“.
Die Geigerin und Bratschistin mit einer weit gefächerten stilistischen Palette ist eine begehrte Kammermusikerin und vielseitige Solistin. Sie trat als Solistin unter anderem mit dem WDR-Sinfonieorchester Köln, dem Münchener Kammerorchester, dem Ensemble Oriol, Kammerakademie Potsdam und dem World Youth Symphony Orchestra auf und arbeitete mit den Dirigenten Heinz Holliger, Christoph Poppen, Gerard Schwarz, Bramwell Tovey.
In der Saison 2022/2023 spielte sie Kaija Saariaho‘s „Graal Théâtre“ mit dem Helsingborg Symphony Orchestra unter Daniel Cohen. Mit dem Austin Symphony Orchestra und Peter Bay gab sie die US-Premiere des Violinkonzertes in d-moll, op. 30 von Albert Dietrich und sie spielte Luciano Berios „Corale“ mit dem Ensemble musica assoluta Hannover.
Elisabeth Kufferath trat bei den Berliner Festwochen auf, beim Luzern Festival, den Schwetzinger Festspielen, dem Heidelberger Frühling, Helsinki Festival und den norwegischen Festivals in Trondheim und Rosendal. Sie ist ein regelmäßiger Gast beim Festival ‘Spannungen’ in Heimbach. Sie trat als Kammermusikpartnerin von Lars Vogt, Isabelle van Keulen, Kirill Gerstein, Tabea Zimmermann, Sarah Maria Sun und Tamara Stefanovich auf.
Die gebürtige Hamburgerin Elisabeth Kufferath ist seit seiner Gründung 1992 Mitglied im Tetzlaff Quartett, das auf den großen internationalen Podien wie der Berliner Philharmonie, dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall in London und der Carnegie Hall in New York zu Hause ist. Weitere Konzerte führten das Quartett nach Paris, Zürich, Brüssel, Helsinki, Rom, San Francisco, Los Angeles, Cleveland, Tokio und Seoul.
Die erste CD des Tetzlaff Quartetts mit Werken von Sibelius und Schönberg erhielt den Vierteljahrspreis der Deutschen Schallplattenkritik. Die zweite CD (Mendelssohn und Berg) gewann den Diapason d’Or de l’année 2015. In 2017 erschien die dritte CD mit Werken von Schubert und Haydn beim Label Ondine und in 2020 eine Beethoven CD, ebenfalls bei Ondine.
Nach den Einspielungen des Violinkonzertes von Albert Dietrich bei cpo und des Bratschenkonzertes von Karl Amadeus Hartmann bei Wergo erschien 2017 Elisabeth Kufferaths erste Solo CD ‘Libero, fragile’ mit Violin- und Violawerken von Luciano Berio, Elliott Carter, György Kurtág und Jan Müller-Wieland beim Label GENUIN classics. Diese Einspielung wurde für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert und von der Presse enthusiastisch aufgenommen:

„…erstaunlich ist, wie zwischen frei und fragil, himmelszirpend zart und erdenschwer hier mit vielen Farben und noch mehr Nuancen musiziert wird. Kufferaths Spiel scheint stets eine fast janusköpfige Mischung aus Leichtigkeit und tiefem Ernst auszustrahlen.“ (Manuel Brug, die Welt).

Ihr zweites Soloalbum „Two“ mit Solowerken von Bernd Alois Zimmermann,
Thorsten Encke, Johannes X. Schachtner und Peter Eötvös erschien bei CAvi-music und wurde für den Opus Klassik nominiert. klassik.com schrieb: „Elisabeth Kufferath erweist sich mit dieser Tour de Force als eine der bedeutendsten Violininterpreten unserer Zeit.“
In Zusammenarbeit mit dem Label CAvi-music beginnt Elisabeth Kufferath ab 2024 eine digitale Aufnahmeserie, „Now. In Progress“, in deren erster Ausgabe u.a. Kati Agócs‘s Violinsolo „Versprechen“ erscheinen wird-
Elisabeth Kufferath lebt mit ihrer Familie in Hannover, wo sie eine Professur für Violine an der Hochschule für Musik, Theater und Medien innehat. Sie spielt auf einer Violine und einer Viola des deutschen Geigenbauers Stefan-Peter Greiner.

mehr info:
www.elisabethkufferath.de

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